Ablauf Verhaltenstherapie
Die Probatorik
Die probatorische Phase oder Probatorik umfasst die ersten fünf Sitzungen der Therapie. Konkret geht es in dieser Phase um folgendes:
Das Erstgespräch
- Im Erstgespräch berichten Sie von Ihrer Lebenssituation: Warum möchten Sie eine Therapie beginnen?
- Während Sie berichten, stellt ihre Therapeutin bzw. ihr Therapeut möglicherweise einige Fragen um sicherzugehen, dass ich sie gut verstanden habe, und um zu überprüfen, inwiefern ihre Problematik für eine ambulante Psychotherapie geeignet ist.
- Im letzten Teil des Erstgesprächs berichtet der Therapeut von seiner Arbeit als Verhaltenstherapeut und versucht Ihre offenen Fragen zu klären.
- In den restlichen Probatorischen Sitzungen versuchen wir gemeinsam ein Modell zur Beschreibung und Erklärung Ihrer Problematik entwickelt.
- Daraus ableitend unterstützen wir Sie dabei, Ihre Therapieziele zu konkretisieren.
- Auch werden wir ihre Lebensgeschichte und Kindheit in der Probatorik besprechen. Wichtig ist dabei für uns die Frage, welche Erfahrungen aus der Vergangenheit für ihr jetzige Situation relevant sein könnten.
- In der Probatorik werden auch ergänzende Fragebögen eingesetzt – und sofern vorhanden – frühere Behandlungserfahrungen und Arztberichte hinzugezogen.
- Im Rahmen der psychotherapeutischen Diagnostik muss immer mitbedacht werden, ob die psychischen oder psychosomatischen Beschwerden evtl. Folge einer bisher nicht diagnostizierten körperlichen Erkrankung sein könnten. Aus diesem Grund ist für die Antragstellung häufig ein körperlicher Untersuchungsbefund mit einzureichen, der in der Regel von ihrem Hausarzt/Psychiater erhoben werden kann (sog. Konsiliarbericht).
- Wichtig ist auch, dass wir im Verlauf feststellen, ob Sie gut mit ihrer Therapeutin zusammenarbeiten können. Wenn Sie sich wohl fühlen und wenn eine Verhaltenstherapie für Sie Erfolg versprechend ist, dann kümmert sich ihre Therapeutin mit Ihrer Hilfe um die Beantragung der Psychotherapie bei der Krankenkasse.
Die Therapiephase
Nach der Beantragung und Bewilligung Ihrer Krankenkasse wird die „Interventionsphase“ der Verhaltenstherapie begonnen. In dieser Kernphase der Behandlung werden Sie darin angeleitet und unterstützt, Ihre vorher formulierten Ziele aktiv zu erreichen. Dabei stützen wir uns auf Behandlungsempfehlungen aus der klinischen Forschung, die sich speziell für Ihre Störung anbieten.
Wie schon für die probatorische Phase gilt dabei weiterhin als Grundregel: Damit Sie von der Behandlung wirklich profitieren, ist Ihre aktive Mitarbeit besonders wichtig! Das bedeutet, dass Sie während der Therapie bestimmte Aspekte Ihres Denkens, Fühlens und Handels in Ihrem Alltag systematisch beobachten, neue Denk- und Verhaltensweisen erproben und durch ihre Therapeutin beim Erlernen hilfreicher Fertigkeiten unterstützt werden.
Die Aufgabe ihrer Therapeutin ist es dabei, Ihnen auf Ihrem aktiven Problemlösungsweg zu helfen. Sie bekommen entlang eines für Sie jederzeit nachvollziehbaren roten Fadens die notwendigen Hilfestellungen. Zum Beispiel werden zusammen mit ihnen plausible und praktisch erreichbare Hausaufgaben vorbereiten. Dazu werden für die Zeit zwischen den Sitzungen Beobachtungen, Experimente, und Übungen erarbeitet, welche Sie voranbringen können.
In der Regel findet die Therapie in der Praxis für Verhaltenstherapie Berlin regelmäßig zu einem wöchentlichen Termin statt. Sie besprechen dabei sorgfältig Ihre Erfahrungen, die Sie in der Zwischenzeit mit Ihren Hausaufgaben gemacht haben, und bereiten zusammen mit der Therapeutin Ihre nächsten Schritte vor. Auf diese Weise werden Sie immer besser in die Lage versetzt, Ihre Probleme zu verstehen und zu bewältigen.
Es kann unter bestimmten Umständen aber auch sinnvoll sein, dass einzelnen Terminen außerhalb des Therapiezimmers wahrgenommen werden. Dort lernen Sie sich live mit schwierigen Situationen auseinanderzusetzen. Auf diese Weise gelingt es Ihnen, zunächst mit mehr, später mit immer weniger Anleitung und Unterstützung der Therapeutin Ihre Probleme eigenständig zu lösen.